Vor einiger Zeit wurde es sehr laut um das Judas-Evangelium. Schon ihr Titel wies bereits darauf hin, dass der Inhalt eine ganz andere Geschichte wiedergeben wird, als die anderen Evangelien. Doch was ist wirklich das Judas-Evangelium und ist es wirklich eine religiöse Sensation?
In den 70er Jahren tauchte das Manuskript in Ägypten auf, welches später „Codex Tchacos“ genannt wurde. Übersetzt aus dem koptischen im frühen 21. Jahrhundert, lautet der Text aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr. „Euangelion Ioudas“ – die Geschichte vom Tode Jesu aus der Sicht des Jüngers, der ihn verraten und ausgeliefert hatte. Das Buch, in welchem sich das „Judas-Evangelium“ befindet, ist in einem sehr schlechtem Zustand. Die Wissenschaftler sind sich nicht über die Zeit sicher, wann dieses Buch geschrieben sein sollte. Einige sagen, dass das Evangelium schon viel früher entstehen konnte und die ägyptische Version des Buches könnte seine anschließende Übersetzung sein. Dies bedeutet nicht, dass das „Evangelium des Judas“ bisher unbekannt. Unter anderem wurde es von Ireneus von Lyon erwähnt, welche im ersten Jahrhundert unserer Ära
gelebt hat (man weiß aber nicht ob er genau diese Version meinte, welche zweitausend Jahre später ihre Karriere machte).Schließlich ging das Buch mit dem Evangelium an die Schweizer Maecenas-Stiftung. Ihre früheren Besitzer behaupten, dass es in Ägypten in den 50er oder 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckt wurde. Der Fund wurde bei einer speziell organisierten Konferenz im Jahr 2004 verkündet und die Übersetzung des Textes in mehrere europäische Sprachen angekündigt.
gelebt hat (man weiß aber nicht ob er genau diese Version meinte, welche zweitausend Jahre später ihre Karriere machte).Schließlich ging das Buch mit dem Evangelium an die Schweizer Maecenas-Stiftung. Ihre früheren Besitzer behaupten, dass es in Ägypten in den 50er oder 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckt wurde. Der Fund wurde bei einer speziell organisierten Konferenz im Jahr 2004 verkündet und die Übersetzung des Textes in mehrere europäische Sprachen angekündigt.
Aber welche Geschichte lehrt uns dieses Evangelium? Sie ist anders als die von der Kirche akzeptierte Geschichte des Lebens Jesu. Sie zeigt auch Judas ganz anders, welchem eine bedeutende Rolle in der Heilsgeschichte zugewiesen wird. Judas verrät Jesus nicht für Silbertaler, sondern tut dies auf ausdrücklichen Befehl von Jesu. Er wurde für diese Tat speziell aus den
Aposteln ausgewählt. Die anderen Jünger wurden von Jesus kritisiert. Der Zweck war Judas durchaus bewusst, nämlich der Tod am Kreuz und Judas
sollte derjenige sein, der seine Seele vom physischen Körper trennen sollte.
Aposteln ausgewählt. Die anderen Jünger wurden von Jesus kritisiert. Der Zweck war Judas durchaus bewusst, nämlich der Tod am Kreuz und Judas
sollte derjenige sein, der seine Seele vom physischen Körper trennen sollte.
„Dein Stern hat dich getäuscht, Judas“, sagte Jesus zu seinem Jünger. „Nicht ist das sterbliche Geschöpf irgendeines Menschen würdig, in das Haus einzutreten, das du gesehen hast. Denn jener Ort ist den Heiligen vorbehalten. Dort werden weder die Sonne noch der Mond herrschen, auch nicht der Tag, sondern die Heiligen werden in dem Äon allzeit verweilen mit den heiligen Engeln. Siehe, ich habe Dir die Geheimnisse des
Königreiches gesagt, und ich habe dich belehrt über die Verirrung der Sterne; und […] sie schicken […] auf die zwölf Äonen.“
Königreiches gesagt, und ich habe dich belehrt über die Verirrung der Sterne; und […] sie schicken […] auf die zwölf Äonen.“
Es steht aber nichts darüber, was nach der Verhaftung von Jesus geschieht, noch irgendwelche Details aus seinem früheren Leben. Man erfährt auch nicht, was später mit Judas geschah, welcher sich nach der Version der Kirche nach der Auslieferung von Jesus, selbst erhängte, obwohl Texte darauf hindeuten, dass er von den übrigen Jüngern gesteinigt wurde. „Du wirst der Dreizehnte sein, und du wirst verflucht
sein von den anderen Geschlechtern, und du wirst zur Herrschaft über sie
kommen. In den letzten Tagen werden sie deinen Aufstieg zu dem heiligen
Geschlecht verfluchen.“
sein von den anderen Geschlechtern, und du wirst zur Herrschaft über sie
kommen. In den letzten Tagen werden sie deinen Aufstieg zu dem heiligen
Geschlecht verfluchen.“
Gemäß der Forscher, wirft das Judas-Evangelium keine neuen historischen Fakten auf, über die zwei Hauptfiguren. Es sagt viel über die Gnosis, eine Kombination von Elementen des Christentums und des ägyptischen Glauben, welche im Nahen Osten in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung erschien. Die ideologischen Sphäre des Gnostizismus ist recht umfangreich, obwohl der Hauptbestandteil das Wissens ist, welches zu Gott führen soll. Die Welt selbst ist Böse und chaotisch und ist wiederum ein Produkt eines bösen Gottes oder Engels. Manches gnostische Überzeugungen weisen auch auf die Seelenwanderung hin.
Das Evangelium des Judas wird zusammen mit vielen anderen ähnlichen Werken, nur als gnostischer Text abgestempelt. Dieser Text hat nicht die bahnbrechende Bedeutung wie es sich einige wünschen. Es ist tatsächlich eines der vielen Elemente auf dem Regal der „geheimen Evangelien“,
die in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung entstanden, als die Erstellung von alternativen Geschichten über Jesus nicht weniger beliebt waren, als heute. Es wird geschätzt, dass während des Zeitraums, als das Judas-Evangelium durch den Bischof von Lyon verurteilt wurde, 20 bekannte christliche Evangelium im Umlauf waren. Einige von ihnen besitzen noch exotischere Details. Nach dem so genannten „Petrus-Evangelium“ hatte Jesus bei seiner Kreuzigung keine Wunden und nach einem andere ist er Vegetarier. Nach dem Thomas-Evangelium, formte Jesus Vögel aus Schlamm, welche er später zum Leben erweckte.
die in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung entstanden, als die Erstellung von alternativen Geschichten über Jesus nicht weniger beliebt waren, als heute. Es wird geschätzt, dass während des Zeitraums, als das Judas-Evangelium durch den Bischof von Lyon verurteilt wurde, 20 bekannte christliche Evangelium im Umlauf waren. Einige von ihnen besitzen noch exotischere Details. Nach dem so genannten „Petrus-Evangelium“ hatte Jesus bei seiner Kreuzigung keine Wunden und nach einem andere ist er Vegetarier. Nach dem Thomas-Evangelium, formte Jesus Vögel aus Schlamm, welche er später zum Leben erweckte.